So, zumindest ist die Wahl vorbei.
Weil sich abzeichnet, dass es wohl eine (ehemals GroKo 🐊) Schwarz-Rot-Koalition werden wird und ich zumindest beide Wahlprogramme gelesen habe, hier einmal ein paar nicht so ganz präzise Vorhersagen, was wohl so digitalpolitisch kommen wird.
Vieles davon ist Glaskugel🔮 , hat aber einen begründbaren Kern.
Na dann auf zu neuen digitalen Zeiten… in 10 schlanken Punkten… 🧵
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Bianca Kastl
Als Antwort auf Bianca Kastl • • •Beginnen wir mit den Ministerien: Ein Digitalministerium ist sicher, weil es in beiden Programmen steht.
Darin gebündelt werden wohl Digitale Konnektivität, ein paar Bereiche von Digitaler Verwaltung und Gesundheit sowie gesellschaftliche Aspekte.
Das ist an sich nicht komplett falsch, aber der Aufbau von Ministerien dauert so lange, das so ein Ministerium erst in Jahren voll handlungsfähig ist.
Und mit der Geschwindigkeit, mit der Ministerien arbeiten, dauert das alles damit … länger.
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somlu1968 und FlippoFlip 🏴☠️ haben dies geteilt.
Bianca Kastl
Als Antwort auf Bianca Kastl • • •Kommen wir zu den Sachen, die kommen werden: Vorratsdatenspeicherung 😞
Faeser wollte sie eh schon, die Union ohnehin.
Damit wird zwar dann auch wieder kein Problem gelöst, weil naja, bösartige Menschen wissen auch, wie sie ihre Spuren verwischen, aber es erweckt den Anschein von Sicherheit.
Aber ein paar Leute werden wahrscheinlich irgendwie fälschlich verdächtigt, weil Generalverdacht der Bevölkerung ist ja ein Nebeneffekt. Der aber auch aus einer politischen Haltung kommt.
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somlu1968, Reiner Jung, Christian Pietsch, Kleiner Radler - sauer, Trolli Schmittlauch 🦥 und Der Geist aus dem Gerät haben dies geteilt.
Bianca Kastl
Als Antwort auf Bianca Kastl • • •Hart werden die Zeiten für das Thema Ende-zu-Ende-Verschlüsselung.
In UK wurde jetzt quasi ein Präzedenzfall geschaffen, weil die Causa Apple gezeigt hat, dass Staaten in Verschlüsselung politisch eingreifen können.
Also kommen Konservative wohl schnell auf den Gedanken, dass es doch für … Sicherheit … total gut wäre, in verschlüsselte Kommunikation reinzuschauen.
Das schwächt auch die eh schon schwammige Haltung Deutschlands der Chatkontrolle gegenüber.
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somlu1968, Jonathan, wolf, Trolli Schmittlauch 🦥 und Frosch B haben dies geteilt.
Bianca Kastl
Als Antwort auf Bianca Kastl • • •Ähnlich unschön ist wohl die Haltung zum Umgang mit Schwachstellen seitens staatlicher Akteure in Deutschland.
Auch wieder weil … Sicherheit …
So eine Quellen-TKÜ und das Brechen von E2EE braucht ja das Ausnutzen von Schwachstellen.
Jede nicht geschlossene Schwachstelle schwöcht zwar unser aller Sicherheit, aber konservative Haltung ist ja eher, dass sich ein Staat mit Hintertüren schon nicht selbst ins Knie schießen würde. Nie.
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somlu1968 und Christian Pietsch haben dies geteilt.
Bianca Kastl
Als Antwort auf Bianca Kastl • • •Union und SPD finden beide die elektronische Patientenakte gut.
Gut finden sie auch Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGa) und KI sowieso.
Kombiniert man das mit einen starken wirtschaftsfreundlichen Gedanken, wird so eine ePA einerseits ausgebaut und wohl noch mehr zum Instrument des Markts.
WAs auch kommen wird: Wohl ein fester Dreiklang im medizinischen Alltag "digitale Konsultation, evtl. per DiGa - ambulant (ärztliche Konsultation / Behandlung) – stationär (Krankenhaus)".
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somlu1968 und Christian Pietsch haben dies geteilt.
Bianca Kastl
Als Antwort auf Bianca Kastl • • •Was passiert bei der Verwaltungsdigitalisierung? Wenig. Aber auch hier wohl wieder mehr Markt.
Wahrscheinlich soll dann ein Marktmodell auch das Thema Verwaltungsdigitalisierung lösen, klar auch mit KI.
Wird zwar auch nicht gegen Föderalismus helfen, aber naja.
Die Union steht sehr auf digitale (Verwaltungs-)akten von Menschen. Kombiniert man das mit Registermodernisierung mit uniquen Identifiern, kannst das auch wieder für … Sicherheit … nutzen.
somlu1968 hat dies geteilt.
Bianca Kastl
Als Antwort auf Bianca Kastl • • •Das Bild des Menschen in einem digitalisierten Staat ist seitens der Union (und auch teilweise der SPD) eines von Menschen, die stärker verwaltet werden. Weniger Selbstbestimmung und Transparenz, mehr Verwaltung von Menschen.
Auch wieder weil … Sicherheit ….
Akten gibt es auch zumindest laut Wunsch der Union für Fahrzeuge.
Weil wir gesagt, Dinge oder Menschen müssen veraktet werden digital.
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somlu1968, khaleesi (Elina Eickstädt) und Trolli Schmittlauch 🦥 haben dies geteilt.
Bianca Kastl
Als Antwort auf Bianca Kastl • • •In Hinblick auf die Digitalwirtschaft ist die Union sehr stark wirtschaftsfreundlich. Vieles, was zum Beispiel die Bitkom auf ihrem Wunschzettel für die digitale Wirtschaft hat, wird mit der Union leichter kommen. Weil … Si… äh … Wachstum.
Generell wird da der Staat aber damit auch weniger in bestimmten Dingen tun sollen und mit der Wirtschaft in Partnerschaft etwas umsetzen. Was aber auch wieder zu einem digitalen Kompetenzvakuum seitens des Staates führt bzw. es nicht besser macht.
Bianca Kastl
Als Antwort auf Bianca Kastl • • •Kommen wir zum Thema Open Source.
So rein wirtschaftlich gesehen könnte man Open Source als Wirtschaftsförderung begreifen.
Glaube aber nicht, dass das im Wirtschaftsflügel der Union / SPD voll angekommen ist.
Also erst mal weniger Open Source. Weil dem Markt / Mittelstand kann man ja nicht sagen, dass der seinen Kram offenlegen soll.
Open Source gibt es dann eher, wenn sich die Wirtschaft dazu entscheidet.
Open Data seitens Staat ist aber gut, weil das ist ja Futter für die Wirtschaft.
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FlippoFlip 🏴☠️, Christian Pietsch, Jonathan und Mensch, Marina haben dies geteilt.
Bianca Kastl
Als Antwort auf Bianca Kastl • • •Ganz zum Ende kommen wir zum Aspekt Datenschutz. Die Union möchte "pragmatischen" Datenschutz.
Was auch immer das heißen soll. Merz poltert aber aktiv gegen "den Datenschutz". Das war schon unter der SPD schlimm, weil da auch Menschen mit Engagement für das Thema eher politisch kaltgestellt wurden.
In einer Koalition von SPD und Union wird das dann aber keineswegs besser.
Außer es knallt mal was, dann ist das wieder wichtig.
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Christian Pietsch, Jonathan, Mensch, Marina, reticuleena Leena Simon, Wolfgang Müller (DE:er/EN:he), Stefan Lux und Webschau Datenschutz haben dies geteilt.
Bianca Kastl
Als Antwort auf Bianca Kastl • • •Nicole Wolf
Als Antwort auf Bianca Kastl • • •Danke für die Analyse. Meine Fragen sind: Wie damit umgehen? Was dem entgegensetzen? Wie aktiv werden?
Konkret:
- Welche Organisationen,
- Welche alternativen Werkzeuge
gilt es zu stärken?
Lasst uns Lösungsansätze sammeln!
Mein Thema ist *Nachhatigkeit in der Digitalisierung* und #Datenschutz, #Sicherheit, #OpenSource #Souveränität, #DigitalLiteracy , ... das alles hängt auch mit ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit zusammen.
#SustainableDigitalAge #floss #privacy
Marcus Rohrmoser 🌻
Als Antwort auf Nicole Wolf • • •Hi @nic,
mein persönlicher Ansatz ist (außer faktenbasiert Wählen), u.a. dem #Bundestag Briefe zu schreiben. Pro Quartal einer. Immer wieder. An meine #Wahlkreisabgeordneten und den entspr. Ausschuß, bei (m)einem Thema #Bahn ist das #Verkehr. Sieht z.B. so aus mro.name/2025/bahn-1.pdf
Das wirkt mehr, als man denken mag. Dranbleiben ist wichtig. (Ceterum censeo)
Und @bkastl,
vielen Dank für das unermüdliche Engagement!
Nicole Wolf hat dies geteilt.
C.Suthorn
Als Antwort auf Nicole Wolf • • •@nic
Ein Punkt, den alle sofort (noch heute) anfangen können (das betrifft, Desinformation, Erhalt von Archiven): Offlinekopien von Wikipedia erstellen.
Es gibt drei Bereiche:
1) Kiwix
Die zim-Dateien von WMF-Projekten können heruntergeladen und offline in der Kiwix-Software genutzt werden
2) Data-Dumps
Von allen WMF-Projekten gibt es monatliche Data Dumps, die direkt in eine Installation der MW-Software geladen werden können
3) Dateien von Commons.wikimedia.org
Diese werden bislang nirgends archiviert, mit Ausnahme der Dateien vom Beginn bis zum Januar 2013, die im Internet-Archiv heruntergeladen werden können.
Diese Dateien sind besonders wichtig. Sie haben alle einen md5 message digest, der es ermöglicht zu erkennen, ob eine Datei verändert wurde. Wenn genügend viele Menschen eine Kopie der Message Digests haben ist das sowas wie eine "manuelle Blockchain", die die Fälschung der Geschichte verhindert. D
... mehr anzeigen@nic
Ein Punkt, den alle sofort (noch heute) anfangen können (das betrifft, Desinformation, Erhalt von Archiven): Offlinekopien von Wikipedia erstellen.
Es gibt drei Bereiche:
1) Kiwix
Die zim-Dateien von WMF-Projekten können heruntergeladen und offline in der Kiwix-Software genutzt werden
2) Data-Dumps
Von allen WMF-Projekten gibt es monatliche Data Dumps, die direkt in eine Installation der MW-Software geladen werden können
3) Dateien von Commons.wikimedia.org
Diese werden bislang nirgends archiviert, mit Ausnahme der Dateien vom Beginn bis zum Januar 2013, die im Internet-Archiv heruntergeladen werden können.
Diese Dateien sind besonders wichtig. Sie haben alle einen md5 message digest, der es ermöglicht zu erkennen, ob eine Datei verändert wurde. Wenn genügend viele Menschen eine Kopie der Message Digests haben ist das sowas wie eine "manuelle Blockchain", die die Fälschung der Geschichte verhindert. Darüberhinaus sind natürlich die tatsächlichen Dateien nötig.
Mit einem beliebigen BitTorrent-Client können die 23 TeraByte Dateien von september 2004 (erste Uploads in Commons) bis Januar 2013 geruntergeladen werden. Es gibt für jeden Monat einen eigenen Torrent, der aus jeweils 28-31 Zip-Dateien besteht. Die Dateien eines Monats umfassen 300 GB bis 1,5 TB - passen also auf eine handelsübliche Festplatte der Mitropa.
Derzeit lädt niemand (außer mir) diese Torrents herunter.
Ich werde über alles das noch ausführlicher schreiben und habe dafür den Account @Data_is eingerichtet. Diesem Account bitte folgen (auch wenn der Account bislang leer ist. Ist aber mit Bluesky verknüpft, kann also auch von dort gefolgt werden).
Elischeva91 mag das.
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wolf und Nicole Wolf haben dies geteilt.
Sebastian Bergmann
Als Antwort auf Bianca Kastl • • •Bianca Kastl
Als Antwort auf Sebastian Bergmann • • •Sebastian Bergmann
Als Antwort auf Bianca Kastl • • •Jens Finkhäuser
Als Antwort auf Sebastian Bergmann • • •grindhold
Als Antwort auf Bianca Kastl • • •Nicole Wolf
Als Antwort auf grindhold • • •@grindhold
Statt dass die Regierung direkt konkret was ändert, lässt sie die Zivilgesellschaft Ideen basteln und vergibt dafür ein bisschen Budget.
Nicht falsch verstehen, @PrototypeFund und all die anderen, die sich engagiert einsetzen. Es ist ein systemisches Problem...
Wie viele der entstandenen Lösungen sind inzwischen in der Breite angekommen? Wo wurde Marktmacht der GAMAM (Google, Amazon, Meta, Apple, Microsoft) gebrochen?
@bkastl
Bianca Kastl
Als Antwort auf grindhold • • •Synapsenkitzler
Als Antwort auf Bianca Kastl • • •Pflanzenrechtler:in
Als Antwort auf Bianca Kastl • • •sebsch
Als Antwort auf Bianca Kastl • • •Eigentlich ist das der typische Programmierfehler: Kontrolle statt Sicherheit.
Anstelle eine zentrale Stelle zu haben, aufkommende Fehlerzustande zu behandeln, wird die unlösbare Aufgabe angegangen Incidens bereits bei der Implementierung zu behandeln.
Software kann weggeworfen werden, wenn sie in Komplexität ertrinkt. Ob wir unseren Staat auch wegwerfen können wenn diese Kontrollinstanz in Hände fällt, die sie gegen uns einsetzt?
Pflanzenrechtler:in
Als Antwort auf Bianca Kastl • • •Claudius Link
Als Antwort auf Bianca Kastl • • •Da hab es doch in Zuge der Shadow Brokers das Beispiel, das die NSA ein exploit for eine Zero Day hatte. Das haben sie vermutlich gegen chinesische Firmen eingesetzt. Zwei Jahre später wurde dasselbe Exploit dann auch von chinesischen Hackergruppen gegen US-Firmen eingesetzt.
Siehe
research.checkpoint.com/2021/t…
Funktioniert also super
The Story of Jian - How APT31 Stole and Used an Unknown Equation Group 0-Day - Check Point Research
Eyal Itkin (Check Point Research)lobingera
Als Antwort auf Bianca Kastl • • •btw: wir haben im Mobilfunk (also in verschlüsselter Kommunikation) seit ~25 Jahren die Anforderung LI (lawful interception) einzubauen.
Das ist also keine ganz neue Idee.
Bianca Kastl
Als Antwort auf lobingera • • •lobingera
Als Antwort auf Bianca Kastl • • •Ich wollte gepflegt drauf hinweisen, das wir eine gesetzliche Lage haben, Entschlüsselung einzubauen. Wenn man E2E überall reinbauen möchte, muss man das zuerst angehen.
So zu tun: Wir sind kein Kommunikationssystem, also müssen wir das nicht beachten, ist halt nur so halb zielführend.
(und ja, ich weiß auch, das das auf mittlere Sicht bedeutet, das es staatliche Eingriffe ins Schlüsselmanagement geben wird)
lindesbs
Als Antwort auf Bianca Kastl • • •the_cjuty
Als Antwort auf Bianca Kastl • • •9Lukas5 🚂 🐧
Als Antwort auf Bianca Kastl • • •(Ich weiß, du schreibst noch, aber jetzt wo der Thread noch fehlt, konnt ich nicht widerstehen 😇)
Ja, doch, wirklich _sehr_ schlank 🤔🤪
Early Twix
Als Antwort auf Bianca Kastl • • •wir sollten aufhören das eine GroKo zu nennen - die SPD Ist nicht mehr groß -
von den Farben her wär's Antifa - wir könnten sie Anti-Antifa Regierung nennen.
Oder einfach Albanien Koalition
de.wikipedia.org/wiki/Flagge_A…
Flagge
Autoren der Wikimedia-Projekte (Wikimedia Foundation, Inc.)Crappy Crafter
Als Antwort auf Bianca Kastl • • •Elie Braunschils
Als Antwort auf Bianca Kastl • • •Und spannend was fällt denen zu Netz-schmutzeleien ein,gegen heftige Eingriffsrechte Dritter in unsere Demokratie