Panzer statt Waggons für Züge - yay or nay?
Ende 2024 der Schock:
ntv meldet:
Der französische Zugbauer Alstom will das Werk in Görlitz mit derzeit rund 700 Mitarbeitern bis Ende März 2026 schließen. Grund sei die strategische Verlagerung von Rohbauarbeiten nach Osteuropa, teilte das Unternehmen mit. Der Schritt sei Teil einer Spezialisierung der deutschen Standorte, über die die Arbeitnehmervertretung informiert worden sei. Am meisten betroffen seien daneben die Standorte in Hennigsdorf, Kassel und Mannheim.
Mit Blick auf den 175 Jahre alten Standort im ostsächsischen Görlitz hieß es, dass "fortgeschrittene vertrauliche Gespräche mit einem industriellen Partner über ein mögliches Engagement am Standort" liefen. Ziel sei, insbesondere für die Industriearbeitsplätze eine nachhaltige Perspektive zu schaffen. Derlei Pläne sind schon länger bekannt, nun machte Alstom Details zur geplanten Umstrukturierung öffentlich.
Was meint ihr? Hat sich die Regierung hier ad hoc eingemischt, um dem Werk zu helfen? Wurden Gelder in Aussicht gestellt, die systemrelevante Industrie im Land zu halten!?
Dann Verkündung im Februar:
Der Rüstungskonzern KNDS übernimmt den bisherigen Alstom-Standort in Görlitz, wo künftig Rohbaumodule für Wehrtechnik anstelle von Bahnwaggons produziert werden. Diese industriepolitische Neuausrichtung wurde von beiden Unternehmen am 5. Februar in Anwesenheit von Bundeskanzler Olaf Scholz und Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer offiziell verkündet.
„Alstom hatte die Schließung des Standorts angekündigt. KNDS, das aus der Fusion von Krauss-Maffei Wegmann aus Deutschland und Nexter aus Frankreich hervorgegangen ist, produziert unter anderem Kampfpanzer wie den Leopard, Schützenpanzer des Typs Puma sowie Artillerie- und Aufklärungssysteme. Der Standort in Görlitz bietet eine gut ausgebaute Infrastruktur und hoch qualifizierte Fachkräfte, was den Übergang für KNDS erleichtert.“
Warum ist es auf einmal so easy, völlig andere Dinge zu bauen?
Warum passieren solche kurzsichtigen Entscheidungen?
Warum erhöht man in Rüstungsfabriken nicht die Kapazitäten, anstatt zuuzulassen, dass Waggonbau unser Land verlässt?
Wie siehst du das?
wolf likes this.
reshared this
Katja Diehl, peertube, wolf and jakob 🇦🇹 ✅ reshared this.
RPN
in reply to Katja Diehl • • •ach Frau ... Du bist voller Träume ... das reiht sich nur in eine lange Reihe des Niedergangs ein
Was ist denn vom Deutschen Schienenfahrzeugbau übrig?? WAS????
Katja Diehl
in reply to RPN • • •Sebastian
in reply to Katja Diehl • • •Ich wünsche mir auch dass Russland besser mit Pelmeni statt Raketen auf die Ukraine schießt.
Ansonsten, gäbe es denn reale Nachfrage nach Zügen zu deutschen Löhnen, die einen wirtschaftlichen Betrieb des Werkes zulassen würden ? Oder warum hat Alstom sich für eine Schließung/Abgabe dieses Werkes entschieden ?
Weiterhin ist die umgekehrte Transformation von Panzerwerk in Eisenbahnwerk später vermutlich wieder einfacher als ein jetzt stillgelegtes Werk nochmal zu reaktivieren.
Katja Diehl
in reply to Sebastian • • •Sebastian
in reply to Katja Diehl • • •Hier geht es doch aber nicht um Autolobby vs. Bahnlobby. Ich denke der bisherige Eigentümer des Betriebes, eins der größten Bahntechnikunternehmen weltweit, hätte politisch auch eine Lobby wenn das unternehmerisch gewollt wäre. Durch Vorhalten teurer Produktionskapazitäten entsteht aber noch keine Nachfrage / Auftragseingänge.
Wer hätte dem Unternehmen denn wie den Absatz zu den erforderlichen Konditionen garantieren sollen ?
Katja Diehl
in reply to Sebastian • • •Sebastian
in reply to Katja Diehl • • •Eine Kaufprämie für neue Züge ? Aber auch dann gäbe es das Risiko, dass preislich attraktivere Produkte aus dem Ausland nachgefragt worden wären.
Wir erleben leider gerade wieder eine allgemeine Phase der Verschiebung von Kapazitäten ins günstigere Ausland. Das passiert mittlerweile selbst in "wissensintensiven" Bereichen wie der Automobilentwicklung ganz massiv.
Wüsste jedoch nicht, was gegen diese Nebenwirkung der Globalisierung hilft, außer in höhere Technologien zu investieren
Simon K-K
in reply to Katja Diehl • • •vielen Dankt für dieses Beispiel eines Eminenzbasierten logischen Fehlschlusses.
Mir fallen ein-, zwei Gründe ein, warum ein Waggonwerk besser geeignet ist, tonnenschwere Panzer zu bauen als ein PKW Werk.
Ich bin mir sicher, dass es auch noch andere Orte gibt, an denen man Waggons bauen kann und nicht nur Gölitz. (Schwarzmalerei Fehlschluss)
Dass wir leider derzeit in Europa Panzer brauchen, weil wir mit Bussen und Waggons Putin nicht aufhalten könnten ist ein trauriger Fakt.
Katja Diehl
in reply to Simon K-K • • •Simon K-K
in reply to Katja Diehl • • •ja, und nur weil wir (Europa) Panzer (u.a.) bauen müssen, heiẞt das nicht, dass wir nicht AUCH ÖVM bauen können. Das ist EIN Standort, welcher sich durch seinen Aufbau anbietet die schweren Geräte zu bauen.
Das heißt nicht, dass anderorts nicht ÖVM gebaut werden können.
Alles ungeachtet der Frage, wer mal wieder daran verdient. Rheinmetall und Co. gehören teil verstaatlicht, zumindest zu 51%
Katja Diehl
in reply to Simon K-K • • •Sebastian
in reply to Simon K-K • • •PKW-Werke sind wohl auch nicht gänzlich ungeeignet:
AUFRÜSTUNG: Rheinmetall will unausgelastete VW-Werke nutzen - golem.de/news/aufruestung-rhei…
Golem.de: IT-News für Profis
www.golem.deSimon K-K
in reply to Sebastian • • •Sebastian
in reply to Simon K-K • • •Katja Diehl
in reply to Sebastian • • •