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@bjoernsta Was mir am 10.06.2025 wirklich klar geworden ist: Möglicherweise ist die Arbeitsweise von Journalisten eine zentrale Säule, die X stabilisiert. Im Scherz sagtest Du, Du habest den Eindruck, bei Bluesky seien nur Journalisten, während eine der Journalistikstudentinnen etwas unbedarft in anderem Zusammenhang thematisierte, das es bequem sei, als Journalistin (bzw. im induktiven Schluss geltend für alle) nur einen Kanal beobachten zu müssen. 1/x
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teilten dies erneut

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Wenn nun vorzugsweise Journalisten zuerst bei X sind und Optionen im Fediverse wie Bluesky unter den Gesichtspunkten Convenience und One-size-fits-all bewerten, also nach einem "Place to be" Ausschau halten, sind solche Plattformen quasi wie der neue Hof eines Louis XIV. Ergo drängt es "Politiker" zu diesem Honigtopf, weil man dort Journalisten als willige Multiplikatoren zu finden hofft. Ein Ort, wo Journalisten quasi Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens abonnieren (follow) 2/x
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Als Antwort auf Plinubius 🇪🇺

Ein Leben jenseits von Versailles ist möglich, aber ist es genau so mondän? Das scheint die Sorge zu sein und jeder Versuch eines von Versailles inspirierten Schlosses, egal ob Mannheim, Schönbrunn, Nymphenburg oder Sanssouci, war für Höflinge quälend, insofern man ja nicht an allen Höfen zugleich sein konnte und ihre Bequemlichkeit, ihre Pracht und ihr Publikum stets verschieden waren, auch wenn sie nun immerhin alle von Rang zumindest je Königreich zentral vorfanden 3/x
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Als Antwort auf Plinubius 🇪🇺

Die Nutzungsgewohnheiten von Journalisten konstituieren also gewissermaßen die Struktur der Wirklichkeit, zu der wir uns mit dem Entwurf von Alternativen verhalten. Auch deshalb keimt in mir seit langem der Eindruck, dass die Hervorbringung einer demokratischen #Publikative i.S. @BlumeEvolution nicht von Journalisten ausgeht, sie sich dort als Kulturfolger aber schon irgendwann einstellen. Im übrigen wird so auch der Plan von Leuten wie Musk, Thiel oder Zuckerberg glasklar. 4/x
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Michael Blume hat dies geteilt.

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Das #Fediverse erscheint mir so gesehen wie eine aufkeimende Salonkultur Mitte des 18. Jahrhunderts als bürgerliche Gegenöffentlichkeit jenseits der Höfe, Nostr quasi die Vorbereitung, auch noch unter einem neuen System Metternich (Trumps Smartphoneüberprüfungen durch die US-amerikanische Grenzkontrolle, #Palantir) das Gespräch fortsetzen zu können. @matteo, @padeluun Die Renaissance der Logen @domi_nik . 5/x
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Als Antwort auf Plinubius 🇪🇺

Das aus Bürger- und Arbeiterbewegung im 19. und 20. Jahrhunderts hervorgegangene Geschäftsmodell der Medienwirtschaft , umweltbezogene Informationsbeschaffung und -Verarbeitung im Sinne deliberativer Demokratie an "Journalisten" zu delegieren und durch Werbung cozufinanzieren, ist durch den durch Instant-Gratifikation incentivierten User-generated-content nicht aus der Welt, aber beurlaubt. Die Erlösmechanik dient aktuell dem Neofeudalismus und seinen Neo-Versailles, Journalismus ist brotlos 6/x
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Der nach 1945 aus Gründen eingerichtete öffentlich-rechtliche Rundfunk ist quasi ein Volkspalast, nicht unähnlich dem Palast der Republik der DDR. Es ist ein Bollwerk im Kampf um Diskursmacht und Deutungshoheit mit den neuen GAMAM/X/TikTok-Höfen. Umso schmerzhafter mit anzusehen, wie die Besatzungen dieser Bollwerke den anderen Höfen anheimfallen, während die im Sold der Feinde der Demokratie stehenden Truppen (AfD und Co., d.h. willfährige Helfer) die Axt an den ÖRR legen. 7/x
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Als Antwort auf Plinubius 🇪🇺

dein ganzer Thread liest sich einleuchtend und logisch. Was irgendwie fehlt ist, dass freie Journalisten, und die gibt es bei ÖRR auch, wie wir alle Geld verdienen müssen. Und da bedienst du halt das, wo das meiste bei rum kommt. Manche mögen idealistisch sein, aber die meisten tendieren dazu unsere Kanäle eher als Replikatoren, als es als neues Heim zu sehen.

Mensch, Marina hat dies geteilt.

Als Antwort auf Holger Hellinger

@holger
Ich vermute Journalisten sind oft nur noch der Lückenfüller, um Werbung Nutzern schmackhaft zu machen.

Viele Nutzer lassen sich häufig auf den Newsfeed auf dem Smartphone o. Tablet ein. Die gleichen Mechanismen die auf den Geräten Werbe-Targeting ermöglichen, könnten ebenso dazu genutzt werden, zu bestimmen was Nutzer im Feed politisches zu sehen bekommen und auch was eher nicht.

Pearl22 ist wütend hat dies geteilt.

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@bjoernsta Wenn wir also ein ökonomisches Konzept finden wollen, eine berufsmäßige Informationsarbeit zu finanzieren und im Zusammenhang damit das Fediverse denken, dann müssen wir m.E. neu über Wertketten und Teilmärkte nachdenken. Wo stehe ich in der Wertkette politischer Arbeit #iwp vor einer Make-or-Buy-Entscheidung, von einem Journalisten zuzukaufen? Das ist m.E. die erkenntnisleitende Frage. Die GEZ Gebühren müssen sich den gleichen Fragen stellen, wie IHK-Beiträge oder Kirchensteuern. 8/x
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Als Antwort auf Plinubius 🇪🇺

Was klein Erna und klein Fritzchen oft übersehen, ist die Differenziertheit des Marktes unterhalb der Ebene universalisierbarer Issues und breitester Öffentlichkeiten. (siehe plinubius.de/methoden-und-tech…)
Schon vor 20 Jahren waren PR, Verbände und partikularinteressen vertretende Büros die größten Nachfrager journalistisch qualifizierten Personals. Es gibt dort eine Ökonomie, die Personal trägt und sie wird es sein, die auch die neue Infrastruktur ihrer Teilöffentlichkeiten finanzierbar macht. 9/x
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Was wirklich fasziniert, ist, wie flächendeckend die neuen Höfe die Eliten binden, allen voran Facebook und LinkedIn. Beide Plattformen dürften erkannt haben, dass sie Boden verlieren, wenn für den Nutzer alltäglich persönlich erlebte Umwelt und in der Unterhaltungs-App algorithmisch kuratierte Wirklichkeit zu stark auseinanderfallen. Dieses Problem kannte schon der Journalismus in der DDR. Es ist offen, ob gerade ausreichend viele in der Matrix aufgewacht sind. 10/x
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@bjoernsta Hinsichtlich der initialen Finanzierung würde ich dieser Tage mal nach Heilbronn schauen. Falls sich die Schwarz-Stiftung nicht bereits eine KI-Bullshit-Bingo-Truppe mit Formular- A38-Mentalität eingekauft haben sollte, sind die vermutlich aktuell ein "good guess", ökonomisch starke Verbündete in der hier diskutierten Sache zu finden, sofern nicht Mechanismen i.S. #Oldenburg2025 dagegen sprechen.. @BlumeEvolution wird es denen erklären. 11/x
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Ausgezeichnet. Der Vergleich mit den Höfen und dem Andienen der Gazetteure um im Glanz des Sonnenkönigs und Adels mitzustrahlen ist dir sehr schön gelungen.

@BlumeEvolution @bjoernsta

Als Antwort auf Sternentau 🪷 🏳️‍⚧️

@sternentau Wenn also in Zukunft jemand bei der Tagesschau, im Spiegel oder einem anderen Leitmedium formuliert, dieses oder jenes sei bei X bekannt gegeben worden, so ersetze entsprechend:

"sagte XY bei Hofe seiner Majestät, Elon Musk".

@BlumeEvolution @bjoernsta

Als Antwort auf Plinubius 🇪🇺

Hier ein kurzer Bericht vom Vortrag von Björn Staschen zu #SaveSocial: chaos.social/@plinubius/114666…


@bjoernsta Was mir am 10.06.2025 wirklich klar geworden ist: Möglicherweise ist die Arbeitsweise von Journalisten eine zentrale Säule, die X stabilisiert. Im Scherz sagtest Du, Du habest den Eindruck, bei Bluesky seien nur Journalisten, während eine der Journalistikstudentinnen etwas unbedarft in anderem Zusammenhang thematisierte, das es bequem sei, als Journalistin (bzw. im induktiven Schluss geltend für alle) nur einen Kanal beobachten zu müssen. 1/x

Dieser Beitrag wurde bearbeitet. (1 Tag her)
Als Antwort auf Plinubius 🇪🇺

es ist auch ein Klassen/Herkunftsproblem: Journalist:innen entstammen überwiegend einem bürgerlichem Milieu. Die treibt es daher gerne wieder zu ihresgleichen, und nicht in Alternative soziale Umgebungen.
Als Antwort auf Plinubius 🇪🇺

Mensch, Marina hat dies geteilt.

Als Antwort auf Matteo (Mastodon)

@matteo ich hoffe nicht, dass es soweit kommt - wehret den Anfängen. Leider merk ich davon noch nicht sehr viel @plinubius @domi_nik
Als Antwort auf Mensch, Marina

@energisch_

Das hoffen wir alle, die guten Willens sind.

Es sind aber bereits jetzt politische Katastrophen Wirklichkeit geworden, die wir uns vor wenigen Jahren nicht hätten vorstellen können.

@plinubius @domi_nik

Mensch, Marina hat dies geteilt.

Als Antwort auf Matteo (Mastodon)

@matteo Das Fediverse hat als Salon einer bürgerlichen Gegenöffentlichkeit ausgedient? Kannst Du das näher erläutern? @domi_nik
Als Antwort auf Plinubius 🇪🇺

Das Fediverse ist allenfalls pseudonym. Es braucht den Staat, der diese Regeln respektiert und schützt. Ich erlebe mit Entsetzen einen öffentlichen Diskurs, der alles infrage stellt, selbst die Menschlichkeit, selbst den demokratischen Rechtsstaat.

Ich erlebe ein Nostr, dass eigentlich Menschen in Diktaturen durch Anonymität schützen soll, aber dank seiner krytographischen Verfahren auch meine Persönlichkeitsrechte sichert. Eine Zensur, die eingreifen könnte, um zu verhindern Dinge zu sagen, die Tabu sind, gibt es nicht. Was ich dort erlebe ist eine andere Diskussionskultur. Alle die behaupten, Menschen seien nicht in Lage, mit ihrer Freiheit verantwortungsvoll umzugehen und der Staat müsste uns vor solchen gefährlichen, versifften Freiheitsräumen schützen, lügen.

@domi_nik

Als Antwort auf Plinubius 🇪🇺

@Plinubius 🇪🇺 Jede Fediverse-Instanz ist über ihren DNS-Eintrag juristisch aushebelbar. Der Betreiber hat damit eine ladungsfähige Adresse und kann aus allen möglichen fingierten Gründen eine Unterlassungserklärung zugestellt bekommen. Fast keiner der Hobby-Admins will sich diesen juristischen Stress antun.

Das DNS-System ist in diesem Fall das juristische Einfallstor.

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Als Antwort auf Matteo (Mastodon)

@matteo @domi_nik

"Trump bewirkt, auch eine Verrohung unser politischen Kultur in Deutschland und Europa." - ich sehe das andersrum:

Die Verrohung unserer/ihrer politischen Kultur hat Trump bewirkt.

Als Antwort auf lobingera

@lobingera So ist es. Bzw. noch genauer ist Trump die Konsequenz eines medienwirtschaftlich getriebenen Kulturverlusts. @matteo @domi_nik