so langsam converged ein teil der ki-forschung auf "llms sind doch nur statistikmaschinen" und ihre problemlösungskompetenz ein "bag of heuristics".
wann diese information "im markt" (den broligarchs) ankommt, wird abzuwarten sein.
teilten dies erneut
Bundesnavigationsminister a.D.
Als Antwort auf Michael Seemann • • •Michael Seemann
Als Antwort auf Bundesnavigationsminister a.D. • • •Sven Scholz
Als Antwort auf Bundesnavigationsminister a.D. • • •@DC4DD guggstu hier: archive.is/20250426113725/wsj.…
@mspro
Bundesnavigationsminister a.D.
Als Antwort auf Sven Scholz • • •Michael Seemann
Als Antwort auf Michael Seemann • • •Maxi 10x 💉 hat dies geteilt.
Michael Seemann
Als Antwort auf Michael Seemann • • •teilten dies erneut
Frau Mensch 😷, axebos, Verfassungklage@troet.cafe, Åki, Casey, Piko, pascoda, jotbe und Segebodo haben dies geteilt.
Michael Seemann
Als Antwort auf Michael Seemann • • •das verständnisproblem liegt m.e. aber weder in der informatik, noch in der mathematik, sondern in der kognitionswissenschaft. die ist m.e. komplett auf dem holzweg, weil sie mit gewalt versucht, sich ein "mind" vorzustellen, dass als "agent" frei dinge tut & denkt und sich dafür ein "world model" baut.
was quatsch ist. man muss sich intelligenz von den infrastrukturen her denken, als orientierungswissen innerhalb einer konkreten umwelt, das nicht im kopf sondern im austausch entsteht.
axebos hat dies geteilt.
Michael Seemann
Als Antwort auf Michael Seemann • • •alpha go wurde geschult auf die umwelt "go" und findet dort erfolgreiche pfade, llms wurde auf die umwelt "semantik" trainiert und findet dort plausible pfade.
alle anwendung von machine learning kann als aneignung eines orientierungswissens zur navigation konkreter umwelten begriffen werden und dann versteht man auch, dass man mit dem ansatz zwar manchmal auch bisher unbetretene (plausible, manchmal sogar richtige) pfade finden kann, aber eben kein "verständnis der welt".
wer hat das schon?
axebos hat dies geteilt.
Michael Seemann
Als Antwort auf Michael Seemann • • •das, was wir den machinen voraus haben ist – nein, auch kein verständnis der welt– höchstens aspekte davon – aber unsere viel, viel, viel, viel komplexere umwelt und die milliarden arten, mit denen wir mit ihr verbunden sind.
das führt dazu, dass wir dinge "ausdrücken" wollen, also dinge erzählbarmachen, die bisher nicht erzählbar waren.
das ist die entscheidende intelligenzoperation, die die machinen nicht leisten können.
denn das geht nur durch die verbindung: mit der welt und mit anderen.
axebos hat dies geteilt.
Michael Seemann
Als Antwort auf Michael Seemann • • •ich finde die kurzversion meiner these so am verständlichsten:
llms sind keine modelle eines "gehirns/geistes/minds/weltmodell" sondern ein _modell unserer erwartungen_.
texte wurden von menschen für ein publikum geschrieben, das bestimmte spracherwartungen hat. erwartungen werden erwartet.
schreiben ist ein triangulationsprozess zwischen dem, was man ausdrücken will und den erwartungserwartungen.
die llm durchmisst diese erwartungen mit statistik und kann erwartungen so reproduzieren.
axebos hat dies geteilt.
Michael Seemann
Als Antwort auf Michael Seemann • • •axebos hat dies geteilt.
Michael Seemann
Als Antwort auf Michael Seemann • • •nachtrag: semantiken sind erwartungen, genauer: erwartungserwartungen.
wenn ich ein wort spreche, erwarte ich (manchmal vergeblich), dass ihr das kennt und ihr erwartet (manchmal vergeblich), dass ich worte verwende, die ihr kennt. sprache ist konvention und damit gemeinsame infrastruktur, wie eine straße.
und wenn man etwas denken oder ausdrücken will, nutzt man diese gemeinsame infrastruktur, mit der man zwar nie genau das ausdrücken kann, was man sagen will, aber hey, oft nah genug dran.
Jörg Volbers
Als Antwort auf Michael Seemann • • •Michael Seemann
Als Antwort auf Jörg Volbers • • •ja, erwartung kann hier auch einfach als konditionierung verstanden werden und nicht abstraktes verständnis, sondern als sehr kleinteilige sensibilität.
wenn nach "ich" sofort "köln" kommt, ist die erwartung schon gestört, noch bevor ich nur anfangen habe "verstehen" zu wollen.
Benjamin Braatz
Als Antwort auf Michael Seemann • • •Michael Seemann
Als Antwort auf Benjamin Braatz • • •ja, davon muss man sich lösen, wenn man es verstehen will.
das problem ist halt, dass es der poststrukturalismus nie aus der nische geschafft hat, wahrscheinlich weil die texte zu schwierig sind.
aber mit der llm haben wir jetzt den beweis, dass sie recht haben, sorry, ihr müsst alle nacharbeiten.
tunda
Als Antwort auf Michael Seemann • • •Michael Seemann
Als Antwort auf tunda • • •Michael Seemann
Als Antwort auf Michael Seemann • • •Dickicht der Bedeutungen | ctrl+verlust
www.ctrl-verlust.netstefan
Als Antwort auf Michael Seemann • • •ich reagiere immer kratziger auf so Aussagen wie „LLMs _wissen_ XY“, oder sie hätten etwas „gelernt“. Das ist so ein absurdes Verständnis von Wissen (im Sinn von JTB), lässt GOFAI mit tatsächlicher Wissensabbildung links liegen und überlegt dabei gar nicht, wofür genAI überhaupt ein „passender“ Anwendungsfall wäre (wo es sowieso gerade meist nur zu einem shiny user interface verkommt)
Ich bin seit Wochen versucht, mal was zu „Ein Sprachmodell ist ein _Sprach_modell“ zu schreiben 🙄
Jens Ohlig
Als Antwort auf Michael Seemann • • •axebos hat dies geteilt.
Michael Seemann
Als Antwort auf Jens Ohlig • • •@johl ich verstehe unter semantik die vielen arten und weisen, wie worte, begriffe, sätze, erzählungen untereinander in beziehung stehen.
ich weiß, dass viele sprachwissenschaftler von "bedeutungen" sprechen, aber bedeutungen sind nur effekte dieser beziehungen im sprechen.
axebos hat dies geteilt.
Jens Ohlig
Als Antwort auf Michael Seemann • • •axebos hat dies geteilt.
Autoerotic Defenestration
Als Antwort auf Michael Seemann • • •siehste, das ist genau der Punkt von Semantik: wenn Du einfach wildewutz Worten eine neue Bedeutung zuweist, versteht keiner mehr, was Du sagen willst...
Von Wissenschaftlern definierte Fachworte umzubedeuten trägt nicht zum besseren Verständnis der Materie bei.
Edit: Ausserdem ist doch der *Punkt* von LLMs, dass sie Semantik ignorieren und ausschließlich mit Statistik arbeiten, oder habe ich schon wieder einen Quantensprung verpasst?
axebos hat dies geteilt.
Michael Seemann
Als Antwort auf Autoerotic Defenestration • • •axebos hat dies geteilt.
Autoerotic Defenestration
Als Antwort auf Michael Seemann • • •Michael Seemann
Als Antwort auf Autoerotic Defenestration • • •Michael Seemann
Als Antwort auf Michael Seemann • • •Autoerotic Defenestration
Als Antwort auf Michael Seemann • • •@johl ja, aber AFAIK tun aktuelle KIs das nicht, oder?
Die einzige Info, die ChatGPT etc benutzen ist "dieser String kommt häufig in diesen Kontexten vor".
Selbst wenn dabei gefunden wird, dass zwei Strings oft in denselben Kontexten auftreten (und ich weiss tatsächlich nicht, ob sowas analysiert wird), findet die KI niemals raus, *warum* das so ist.
Weil wir da die Statistik verlassen und zu Semantik übergehen müssten, dh KIs müssten Weltwissen vorhalten.
Die Assoziationen, von 1/2
Autoerotic Defenestration
Als Antwort auf Autoerotic Defenestration • • •@johl denen Du sprichst sind derzeit AFAIK komplett bedeutungsleer. ChatGPT weiss nicht, warum VW und Golf oft synonym benutzt werden. Und es weiss auch nicht, warum sie manchmal genau *nicht* synonym sind.
2/2
Michael Seemann
Als Antwort auf Autoerotic Defenestration • • •jon ⚝
Als Antwort auf Autoerotic Defenestration • • •@danielaKay
Weil Sonntag ist: Das Syntagma dieses Austauschs bleibt pragmatizistisch unbestimmt. Begriffe sind wofür wir sie benutzen.
Ich könnte ein paar Philosophinnen hier in die Kommentare rufen, wenn Bedarf nach weiterer Begriffsklärung besteht.
Jens, die Linguistik hat sich den poststrukturalistischen Semantikbegriff im Umweg über die US Literature Studies geborgt, da drüben Philosophie nur analytische sein durfte. Von da ist er zurück in die hiesige Linguistik gewandert.
@mspro @johl
Autoerotic Defenestration
Als Antwort auf jon ⚝ • • •@yala @johl okay, aber aktuelle LLMs betrachten AFAIK Sprache nur als zufällige Token, die statistisch betrachtet werden.
Für mich, die ein völlig verstaubtes Computerlinguistik-Diplom irgendwo rumliegen hat, ist genau der Frustpunkt: dass alle Forschung zu Semantik, dh der *Bedeutung* von Zeichen über Bord geworfen wurde, und uns jetzt reine Statistik ohne Weltbild, ohne Beziehungen und Verknüpfungen als Intelligenz verkauft wird.
Autoerotic Defenestration
Als Antwort auf Autoerotic Defenestration • • •@yala @johl ChatGPT *weiss* nicht, warum "VW" und "Golf" häufig in ähnlichen Kontexten auftauchen. Es weiss nur, *dass* es so ist. Dass beide Worte jeweils eine Bedeutung "Automarke" haben und dass Golf eine Untermenge von VW ist, *weiss* das LLM nicht.
Genau die Bedeutungen und die Beziehungen gehen verloren.
jon ⚝
Als Antwort auf jon ⚝ • • •Ein solch performativer Wissensbegriff erlaubte dann die von Michael gemachten Schlüsse nachzuvollziehen.
@danielaKay @mspro @johl
Autoerotic Defenestration
Als Antwort auf jon ⚝ • • •@yala @johl das ist IMHO zu feinkörnig.
Mein Punkt ist, dass LLM null Semantik egal welcher Couleur enthalten.
Michael Seemann
Als Antwort auf Autoerotic Defenestration • • •Michael Seemann
Als Antwort auf Michael Seemann • • •vergleich des missverständnisses:
du fährst im auto fühlst dich frei, dabei ist deine autofreiheit sowohl ermöglicht als auch begrenzt durch das strassennetz.
du glaubst, semantik sei autofahren, ich sage: nein, sie ist das strassennetz, das das autofahren ermöglicht.
der beweis: llms haben es geschafft das strassennetz zu syndizieren und darin bots rumlaufen zu lassen.
Jens Ohlig
Als Antwort auf Michael Seemann • • •Jens Ohlig
Als Antwort auf Jens Ohlig • • •Michael Seemann
Als Antwort auf Jens Ohlig • • •Jens Ohlig
Als Antwort auf Michael Seemann • • •Michael Seemann
Als Antwort auf Jens Ohlig • • •Michael Seemann
Als Antwort auf Michael Seemann • • •Jens Ohlig
Als Antwort auf Michael Seemann • • •Jens Ohlig
Als Antwort auf Jens Ohlig • • •Michael Seemann
Als Antwort auf Jens Ohlig • • •Jens Ohlig
Als Antwort auf Michael Seemann • • •Michael Seemann
Als Antwort auf Jens Ohlig • • •Jens Ohlig
Als Antwort auf Michael Seemann • • •@danielaKay @yala Eine klassische Debatte :)
goodreads.com/quotes/12608-whe…
A quote from Through the Looking Glass
www.goodreads.comMichael Seemann
Als Antwort auf Jens Ohlig • • •Jens Ohlig
Als Antwort auf Michael Seemann • • •Michael Seemann
Als Antwort auf Jens Ohlig • • •@johl @danielaKay @yala aber weil sie kontextabhängig sind, kann ich kein wort letztgütig gegen alles abgrenzen. das "explizit machen" funktioniert immer nur lokal, also wieder in definierten kontexten.
und der kontext einer erwarteten zuhörerschaft ist also auch teil der wortbedeutung und ich denke, man kann erwarten, dass man das bei der interpretation mit einbezieht.
Jens Ohlig
Als Antwort auf Jens Ohlig • • •stefan
Als Antwort auf Jens Ohlig • • •Jens Ohlig
Als Antwort auf stefan • • •Jens Ohlig
Als Antwort auf Jens Ohlig • • •stefan
Als Antwort auf Jens Ohlig • • •@johl @danielaKay @yala was so ein bisschen qed ist, weil je nach Kontext, mit dem man auf die Aussage schaut, kann man die beabsichtigte Bedeutung rekonstruieren und es wird plausibel. Bei eindeutiger Verwendung des Begriffs wackelts dann auf einmal.
tl;dr, mspro ist ein Chatbot!
Michael Seemann
Als Antwort auf Jens Ohlig • • •@johl @stk @danielaKay @yala semiotik ist für mich die einfach die theorie von saussure, pierce, und anderen, den strukturalistischen zeichentheorien.
die poststrukturalistische sichtweise baut gewissermaßen auf saussure auf, geht aber eben einen entscheidenden schritt davon weg und sagt, dass es das "bezeichnete" eben nicht gibt, sondern dass zeichen nur wieder auf andere zeichen verweisen, auf spezifische kontexte, bezüge und assoziationen, etc.
Michael Seemann
Als Antwort auf Michael Seemann • • •stefan
Als Antwort auf Michael Seemann • • •Michael Seemann
Als Antwort auf stefan • • •@stk @johl @danielaKay @yala ich bin da etwas offener, was diese begriffe angeht, weil sie mir eh zu unterbestimmt sind. da soll jeder gerne rumdefinieren.
ich finde ja spannend, was wir aus den begriffen machen. "intelligent" scheint mir in meiner semantischen beobachtung nur ein system, so lange wie wir ihr funktionieren nicht verstanden haben.
insofern glaube ich, dass llms, wie vorher taschenrechner und bilderkennung, aufhören werden, als intelligent zu gelten.
Michael Seemann
Als Antwort auf Michael Seemann • • •@stk @johl @danielaKay @yala
(ich fürchte, was nerds so schwierigkeiten macht, sich diese formen des wissens anzueignen, sind die nie eindeutig geklärten begriffe, die munter nebeneinander existierenden semantischen räume, der unterschiedlichen schulen und kein in einem nachschlagewerk für immer geklärten begriffe. auf das freie flottieren der zeichen (in theorie und praxis) muss man sich erstmal einstellen. es gibt zb. keinen denker, der sich je als poststrukturell bezeichnet hat, etc.)
Jens Ohlig
Als Antwort auf Michael Seemann • • •stefan
Als Antwort auf Jens Ohlig • • •Erich M.
Als Antwort auf Jens Ohlig • • •Oha, wusst icht nicht @johl Was haltst Du davon, das OSI-Modell um 1 paar linguistische Layers nach oben zu erweitern? Die Layer8++ Protokollfamilie basierend auf generativer Transformationsgrammatik & den ersten Semantik-Layer9 & c.
Den Spasz hab ich mir ansatzweise bei 1em Vortrag gemacht. Allenthalben entrüstete Blicke der Inschinöre & als ich dann noch 1en Layer0 vorschlug, um auch Dark Fiber abbilden zu können, war man empört über so 1 Sakrilieg. 😎
@mspro @stk @danielaKay @yala
Jens Ohlig
Als Antwort auf Erich M. • • •Michael Seemann
Als Antwort auf Jens Ohlig • • •ja, protokolllayer ist eigentlich eine gute metapher, denn das ist die sprache: ein protokolllayer.
das inkludiert, dass wir womöglich alle unterschiedliche implementationen des protokolls haben und nur weil wir dieselben signale austauschen, sie noch lange nicht dasselbe auf unseren machinen auslösen.
d.h.: „bedeutung“ ist grundsätzlich unzugänglich und wird auch nicht „übertragen“. alles was wir haben, ist das protokoll und unsere erwartungen an die erwartungen der anderen.
stefan
Als Antwort auf Michael Seemann • • •Michael Seemann
Als Antwort auf stefan • • •stefan
Als Antwort auf Michael Seemann • • •Michael Seemann
Als Antwort auf stefan • • •stefan
Als Antwort auf Michael Seemann • • •stefan
Als Antwort auf stefan • • •Erich M.
Als Antwort auf stefan • • •Sry, hab mich extrem verkürzt ausgedrückt. Das geht auf layer8 latürnich ganz anders los, denn Menschen sind ja kein Sprachmodell.
- Objekt- und Emotionserkennung, Gestik, Phonetik/Phonologie
-Morphologie also Wortbildung Generative Transformationsgrammatik , Syntax & Logik
usw.
Das ergibt mindestens 4 Layers wie bei TCP/P und die sind interagierend.
Die Semantik ibeginnt schon bei Layer 8 & zieht sich dann hinauf bis ganz oben.
@stk @mspro @johl
stefan
Als Antwort auf Erich M. • • •Michael Seemann
Als Antwort auf stefan • • •das ist der punkt: m.e. _beweisen_ llms, dass semantik in der sprache selbst codiert ist und keine rummeinende sprecher braucht. semantik ist genau wie grammatik ein set von regeln, nur sind die regeln vielfältiger, complexer und fuzzyier, als dass man sie formalisieren könnte. aber man kann die regeln offenbar aus genug daten syndizieren und operationalisieren.
und auch wenn tausend disziplinen semantik anders definieren. sie liegen falsch.
Michael Seemann
Als Antwort auf Michael Seemann • • •stefan
Als Antwort auf Michael Seemann • • •@harkank @johl naja wenn du jetzt eine dir passende Begriffsdefinition aussuchst, die gerade zu deiner These passt, kann ich auch kontern: Nein, Semantik kommt ja aus einem Akt des Verstehens, ein LLM gibt nur Text/Sprache aus und das ist erst einmal nur Buchstabensuppe wenn dieser Kognitionsakt fehlt, peng, fertig.
Das klingt für mich gerade eher nach dem Philo-Pattern, sich sein persönliches Theorieinselchen zu schnitzen.
Michael Seemann
Als Antwort auf stefan • • •Michael Seemann
Als Antwort auf Michael Seemann • • •dass llms (in den allermeisten fällen) funktionieren ist eine tatsache, die man auch als kritischer mensch anerkennen muss und d.h. es gibt jetzt zwei interpretationsmöglichkeiten:
entweder man glaubt die llms "verstehen" (das ist die ki-bro interpretation) oder man muss zugeben, dass semantik etwas vom "verständnis" unabhängiges ist (meine interpretation).
semantik ist nicht bedeuten und verstehen, sondern die infrastruktur mit der wir bedeuten und verstehen.
stefan
Als Antwort auf Michael Seemann • • •Michael Seemann
Als Antwort auf stefan • • •stefan
Als Antwort auf Michael Seemann • • •@harkank @johl tbh, das ist schwer nachvollziehbar fuer mich. Vielleicht waere es sinnvoll, das nochmal mit dem Wissensbegriff rueckzukoppeln (wie ich hier anmerkte: chaos.social/@stk/114415968230…)
Wenn ein Sprachmodell gut darin ist, Sprachprinzipien zu reproduzieren, die zu einem plausibel klingenden Text fuehren, ist das doch angewandte Pragmatik. Dass damit eine Bedeutung im Sinne von Wissen getroffen wird, passiert dann halt stochastisch, aber nicht im Sinne von JTB und Co.
@harkank @johl tbh, das ist schwer nachvollziehbar fuer mich. Vielleicht waere es sinnvoll, das nochmal mit dem Wissensbegriff rueckzukoppeln (wie ich hier anmerkte: chaos.social/@stk/114415968230…)
Wenn ein Sprachmodell gut darin ist, Sprachprinzipien zu reproduzieren, die zu einem plausibel klingenden Text fuehren, ist das doch angewandte Pragmatik. Dass damit eine Bedeutung im Sinne von Wissen getroffen wird, passiert dann halt stochastisch, aber nicht im Sinne von JTB und Co.
stefan
2025-04-28 14:05:24
Michael Seemann
Als Antwort auf stefan • • •@stk @harkank @johl ich würde den wissensbegriff da erstmal gerne ausklammern und weiß auch nicht, wie er uns weiterhelfen soll. was "weißt" denn du, was über deine aneigneten semantiken hinausgeht?
semantik (meine erwartung an eure erwartungen, wie sich zeichen zueiander verhalten) ist für mich weder das zeichen, noch seine bedeutung, noch sein kontext, sondern immer schon das "zeichen in seinem kontext" und der ist immer konkret.
sehe da keinen platz für "pragmatik"
Michael Seemann
Als Antwort auf Michael Seemann • • •wobei man sich das halt nicht naiv vorstellen darf und den kontext auf die sprechsituation reduziert (die aber natürlich dazu gehört).
zum kontext in dem ich ein wort höre, gehören eben auch all die anderen male, wo ich dieses wort gehört oder selbst gebraucht habe, sowie die anderen worte, die ich mit ihm assoziiere und all die geschichten, die das wort möglich macht.
semantik ist immer das wort in der konstellation und beziehung zu anderen worten. siehe latent space.
stefan
Als Antwort auf Michael Seemann • • •@harkank @johl ich komme immer wieder zu dem Schluss, dass du Pragmatik meinst, dir aber einfach der Begriff Semantik besser dafuer gefaellt.
(Abgesehen davon, dass du Semantik ja auch erschliessen kannst in Zusammenhaengen, in denen du ein Zeichen bislang noch _nicht_ wahrgenommen hast, ganz ohne latent space, sondern durch logisches in-Beziehung-setzen)
Michael Seemann
Als Antwort auf stefan • • •ich kann semantiken erschließen, gerade weil ich bereits semantiken habe, die es mir erlauben einen neuen begriff zu erschließen. das können unter umständen auch "logische schlussfolgerungen" sein, oder metaphern oder erzählungen, oder erfahrungen, die aber alle eben auch nur angeeignete semantiken sind.
die vorstellung eines verstehens, dass außerhalb bereits angeeigneter semantik passiert ist schlicht infrastrukturvergessen.
Michael Seemann
Als Antwort auf Michael Seemann • • •@stk @harkank @johl mal kurz gefragt, wie du die trennung von semantik und pragmatik übereinbekommst.
wenn jemand denselben satz in relevant unterschiedlichen sprechsituationen spricht, dann ist das für mich auch semantisch ein anderer satz. für dich nicht?
ich vestehe, dass man für pragmatik nochmal einen extra untersuchungsschritt einrichtet, aber die konzeptionelle trennung von semantik kommt mir sehr konstruiert vor.
Weltzeitgeist
Als Antwort auf Michael Seemann • • •Weltzeitgeist
Als Antwort auf Weltzeitgeist • • •Michael Seemann
Als Antwort auf Weltzeitgeist • • •@wackJackle @stk @harkank @johl die routing-theorie des witzes verstehe ich nicht ganz.
meine these wäre eher: jede form von humor erfordert eine regelverletztung, wenn eine llm also nicht zufällig einen gelernten witz reproduziert, wird sie außer stande sein, gute witze zu erzählen.
Weltzeitgeist
Als Antwort auf Michael Seemann • • •Michael Seemann
Als Antwort auf Weltzeitgeist • • •denkst du an ein beispiel?
Weltzeitgeist
Als Antwort auf Michael Seemann • • •stefan
Als Antwort auf Michael Seemann • • •Wenn du das LinguistInnen oder PhilosophInnen so vorträgst, werden sie evtl die von dir beabsichtigte Bedeutung quasi mappen (dass Pragmatik gemeint ist), oder sie stutzen und fragen nach.
Benjamin Braatz
Als Antwort auf stefan • • •Benjamin Braatz (@HeptaSean@social.tchncs.de)
MastodonBenjamin Braatz
Als Antwort auf Michael Seemann • • •@stk @harkank @johl Es ist oft ein bisschen müßig, über Definitionen zu debattieren.
Zu sagen, dass „Bedeutung […] weder notwendig noch hinreichend für […] Semantik“ ist, ist zumindest gewöhnungsbedürftig, wenn Semantik gängig als „Bedeutungslehre“ übersetzt wird.
Du könntest es auch entweder als „LLMs sind (mehr oder weniger) gut darin, Semantik zu simulieren.“ formulieren oder einen neuen Begriff für was auch immer LLMs da tun verwenden.
Michael Seemann
Als Antwort auf Benjamin Braatz • • •Jens Ohlig
Als Antwort auf Benjamin Braatz • • •Jens Ohlig
Als Antwort auf Jens Ohlig • • •Michael Seemann
Als Antwort auf Jens Ohlig • • •@johl @HeptaSean @stk @harkank
das, was dich von llms unterscheidet ist das verstehen und das beinhaltet die möglichkeit für ein update der angeeigneten semantiken.
aber dafür muss man sich eben auch mal vom eingübten verständnis lösen und auf eine andere sichtweise einlassen. llms können das nicht, menschen schon.
stefan
Als Antwort auf Michael Seemann • • •Benjamin Braatz
Als Antwort auf stefan • • •@stk @johl @harkank Kann man wohl beides machen. Die Fragen sind fast die gleichen:
Wie gut sind LLMs darin, Semantik zu simulieren (wir?) bzw. Semantik zu betreiben (Michael?), wie gut können sie noch werden und warum (nicht)?
Was unterscheidet unseren Umgang mit Sprache von dem von LLMs, die kein Konzept von Semantik (wir?) bzw. kein Konzept von Bedeutung und Meinung, kein Verstehen (Michael?) besitzen?
Michael Seemann
Als Antwort auf Benjamin Braatz • • •gut gesagt:
ich fände es auch einfach ehrlich von "euerer" seite einmal einzugestehen, dass ihr keinen fucking schimmer habt, was ihr meint, wenn ihr "verstehen" oder "bedeuten" sagt. das ist nur platzhalter für "das da was in meinem hirn passiert, dass es macht, das alles sinn ergibt".
auch ich habe auch keine ahnung, was das ist, aber mein modell von semantik kommt weitgehend ohne diese mystischen begriffe aus.
stefan
Als Antwort auf Michael Seemann • • •Michael Seemann
Als Antwort auf stefan • • •Michael Seemann
Als Antwort auf Michael Seemann • • •lass kognition draußen. wir reden miteinander, indem wir semantiken manipulieren und diese manipulation unsere latentspaces readjustiert, wann immer wir einander sprechake an den kopf werfen.
das, was "versteht" ist nicht dein gehirn, sondern die sprachliche struktur zwischen uns.
Till Westermayer
Als Antwort auf Michael Seemann • • •Michael Seemann
Als Antwort auf Till Westermayer • • •Till Westermayer
Als Antwort auf Michael Seemann • • •Michael Seemann
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Als Antwort auf Till Westermayer • • •Michael Seemann
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Als Antwort auf Michael Seemann • • •stefan
Als Antwort auf Till Westermayer • • •Benjamin Braatz
Als Antwort auf Michael Seemann • • •stefan
Als Antwort auf Michael Seemann • • •@_tillwe_ @HeptaSean @johl @harkank wie mehrfach gesagt: Das kann man sich so hin-definieren, die Frage ist aber, welcher Erkenntnisgewinn damit verbunden ist.
Man kann's ja auch andersherum aufziehen: Ein LLM ist ein Modell, das darauf optimiert wird, plausiblen Text auszugeben. Eine Annahme waere, dass Semantik einfach aus Text folgert. Die andere waere, dass die Modelloptimierung eine moeglichst passende Abbildung von Pragmatik zum Ergebnis hat.
Michael Seemann
Als Antwort auf stefan • • •@stk @_tillwe_ @HeptaSean @johl @harkank
ich habe einen riesen SHITLOAD an erkenntnissen, seit ich mit dem modell denke. ich ertrinke an erkenntnissen. dafür ist doch krasse links da.
stefan
Als Antwort auf Michael Seemann • • •@_tillwe_ @HeptaSean @johl @harkank ideal waere, wenn die Ueberzeugungen dann auch begruendbar und wahr sind, dann waer's auch ein Gewinn von Wissen :)
Und da sehe ich so ein wenig den Haken, dass das Modell, in dem der latent space auf die Reproduktion von Pragmatik optimiert, durchaus eine begruendbare Annahme ist, die zudem nicht mal eben bisherigen Konsens aus der Linguistik umwerfen muesste.
Michael Seemann
Als Antwort auf stefan • • •@stk @_tillwe_ @HeptaSean @johl @harkank ich gebe mir alle mühe zu begründen und llms sind me. auch der beweis, etc.
aber der eigentliche nutzen ist tatsächlich ein anderes sehen, sobald man diese perspektive eingeübt hat.
aber das geht nicht durch verstehen – scheiß auf verstehen – das geht durch einüben.
stefan
Als Antwort auf Michael Seemann • • •Michael Seemann
Als Antwort auf stefan • • •@stk @_tillwe_ @HeptaSean @johl @harkank nein, im gegenteil. wo nimmst du das her, sowas würde ich NIE sagen!
es gibt den sprechakt (parole) und die semantik (langue)
der sprechakt ist aber NICHT die sprechsituation (semantik), der sprechakt ist die materielle äußerung: der schall, der text, etc und er manipuliert die semantik. sonst wäre sie ja statisch, wie bei der llm.
stefan
Als Antwort auf Michael Seemann • • •Weltzeitgeist
Als Antwort auf stefan • • •Michael Seemann
Als Antwort auf Weltzeitgeist • • •Weltzeitgeist
Als Antwort auf Michael Seemann • • •Michael Seemann
Als Antwort auf Weltzeitgeist • • •Weltzeitgeist
Als Antwort auf Michael Seemann • • •Michael Seemann
Als Antwort auf Weltzeitgeist • • •Weltzeitgeist
Als Antwort auf Michael Seemann • • •stefan
Als Antwort auf Weltzeitgeist • • •Weltzeitgeist
Als Antwort auf stefan • • •Weltzeitgeist
Als Antwort auf stefan • • •Michael Seemann
Als Antwort auf stefan • • •@stk @_tillwe_ @HeptaSean @johl @harkank nein, ist ist nicht wichtig, pragmatik auszuklammern, wo hab ich das gesagt? pragmatik als begriff ist egal. es braucht ihn nicht. das, was er aussagen will, ist in dem sematikbegriff inkludiert.
wenn du etwas ausklammern willst, nimm „verstehen“ und andere kognitive metaphern. die lenken nur ab.
stefan
Als Antwort auf Michael Seemann • • •Michael Seemann
Als Antwort auf stefan • • •stefan
Als Antwort auf Michael Seemann • • •@_tillwe_ @HeptaSean @johl @harkank z.B. gemeinsamen vorherigen Kontext annehmend: „Hat Michi dort jetzt angefangen?“ – „Nee, er hasst Katzen“, vs. „Hat unser gemeinsamer Bekannter Michael jetzt angefangen, im Tierheim zu arbeiten?“ – „Nein, er muesste dort regelmaessig mit Katzen interagieren, aber wie dir bekannt ist, hasst er Katzen, deswegen war das fuer ihn nicht akzeptabel“.
Oder die Interpretation von „Darf man den Jaguar anfassen“, abhaengig vom Setting.
stefan
Als Antwort auf stefan • • •Benjamin Braatz
Als Antwort auf Michael Seemann • • •@stk @johl @harkank Das sei Dir gerne zugegeben. „Keinen fucking Schimmer“ ist vielleicht etwas übertrieben, aber, ja, ist schwierig, exakt zu fassen.
Funktioniert dafür im Alltag erstaunlich gut, sich auf die Bedeutung von Begriffen zu einigen. Und ist eine der Leerstellen, die bei LLMs gelegentlich auffallen, wenn sie Dinge frei erfinden.
stefan
Als Antwort auf Michael Seemann • • •stefan
Als Antwort auf Michael Seemann • • •stefan
Als Antwort auf Michael Seemann • • •Augmenting Human Intellect: A Conceptual Framework - 1962 (AUGMENT,3906,) - Doug Engelbart Institute
dougengelbart.orgJens Ohlig
Als Antwort auf Michael Seemann • • •Michael Seemann
Als Antwort auf Jens Ohlig • • •@johl @stk @danielaKay @yala barthes ist ein grenzfall, eher.
und den begriff "semiotik" verwende ich eigentlich nicht, den habt ihr aufgebracht. ich habe nur gesagt, was ich darunter verstehe.
Autoerotic Defenestration
Als Antwort auf Michael Seemann • • •@johl @yala und mein Punkt ist, dass mMn *nur* aus dem Kontext keine Bedeutung entstehen kann.
Sorry, muss jetzt aufräumen. Sonst geniere ich mich gleich vor meinem Aufräum-Body-Double
Autoerotic Defenestration
Als Antwort auf Michael Seemann • • •@yala @johl ich glaube, mein Problem ist, dass *Du* denkst, meine Idee von Fortbewegung sei Autofahren und dass wir deswegen über Straßen reden müssen, und wie man sie fortschrittlich nutzen kann.
Ich hingegen habe im Studium vom Beamen geträumt und kann jetzt nicht glauben, dass sie Asphalt in der Landschaft verlegen und das als "Künstliches Beamen" verkaufen.
DirkNB
Als Antwort auf Michael Seemann • • •axebos hat dies geteilt.
Jörg Volbers
Als Antwort auf Michael Seemann • • •axebos hat dies geteilt.
Michael Seemann
Als Antwort auf Jörg Volbers • • •axebos hat dies geteilt.
Jörg Volbers
Als Antwort auf Michael Seemann • • •axebos hat dies geteilt.
holozehn
Als Antwort auf Michael Seemann • • •+1, und das in vielfacher Hinsicht:
1. die, die es entwickeln, reden die Probleme klein;
2. die, die es entwickeln, versprechen zu viel;
3. die, die es entwickeln, halten alle anderen für dumm genug, 1. und 2. zu glauben;
4. bei denen, die es fördern überlagert die Gewinnsucht die Kompetenz, obiges zu prüfen;
5. bei denen, die es nutzen genügt das Niveau der Produkte um sie als Erleichterung zu sehen;
6. jene, die Ahnung haben und so die Finger davonlassen sind zu wenig.
Prost!
Maxi 10x 💉
Als Antwort auf Michael Seemann • • •