Die Träume sind wild dieser Tage. Ich glaube, irgendwann trete ich die endgültige Flucht ins eigene Ich an und komme nie wieder raus. Ich bleibe im Traum. Das Leben im Traum ist jedoch selten leicht. Oft erwache ich mit einem unheimlichen Schwerlastdruck, einem Kratzen an kryptonisch harter unüberwindbarer Mauer mit einem Schuss Gewissheit, dass das große Ganze da draußen eine Allmachtsposition angenommen hat. Ich nenne es die Morgenangst. Im Traum selbst ist die Angst zwar auch real, aber es gibt im Traum keine Nichtangst, die man als Messlatte verwenden könnte.

Ein bisschen erinnert mich das an die Zeit des kalten Kriegs, d. An das ewige Ausbleiben der finalen Katastrophe, von der man ab den 1990er Jahren erleichtert das Gefühl hatte, es ist vorbei, nichts kann mehr passieren. Die Welt ist marod, aber wir können sie reparieren. Ich glaube, es gab ein zwei Jahrzehnte Hoffnung. Unbeschwertheit.

Wenn man in Dänemarks Norden, in Skagen ein paar Kilometer durch die Sanddünen läuft bis zur äußersten nördlichen Spitze Jütlands, blickt man auf ein beeindruckendes Schauspiel zweier Meere, die sich nicht vereinen können. links, im Westen die Nordsee, rechts die Ostsee. Die Wellen schwappen von hie nach da und von da nach hie, aber wegen des unterschiedlichen Salzgehalts fällt es den beiden Wassern schwer, sich zu vermischen. Ein wunderbares Bild für mein Gefühl der Morgenangst, das sich tagsüber mit dem auch existenten Gefühl des Abendmuts mischen will. Halbherzig, schwer mischbar, unneutralisierbar, so dass ein Status Quo zwischen diesen meinen beiden Gemütszuständen nicht möglich ist. Seltsam, dass mir das erst jetzt klar wird. Ich bin dieser Tage wie in den 1980ern. No Future auf gutbürgerlichem Fundament, nicht frech genug Punk zu sein, nicht angepasst genug, im sicheren Schwamm der Gesellschaft aufgesogen zu werden. Ich bin eine Chimäre, ein unmögliches Halbwesen.

Als Irgend Link eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einer ungeheuren Oma gegen Rechts verwandelt.

Ganz ehrlich? Im Nachhinein scheint mir der Kalte Krieg mit Wettrüstung und stets über uns gaukelnden, damoklesken Atombomben wie ein Theaterstück, dem man zuschaut, es endet und man geht mit gemischten Gefühlen raus.

Ja, man ging raus und man hat überlebt. Die Katastrophe blieb aus. Mag sein, dass ich das nur nachträglich schöne und deshalb die jetzige Situation mit ebenso damoklesk gaukelnden Atombomben um so bedrohlicher erscheint.

Ich vermute jedoch, dass jetzt und heute ganz anders ist. Unberechenbarer Autoritarismus, gedeckt von milliardenschweren empathielosen Egoisten, die die Weltbevölkerungen als ihr Melkvieh ansehen, das sie über die Jahrzehnte auf leicht beeinflussbaren Konsumdrang eingeschworen haben. Ganz ehrlich, machmal wünsche ich mir einen weltweiten solidarischen Konsumstreik, der die Sümpfe der Weltenmelkenden ein für alle Mal trocken legt. Welch schöne Utopie? Illusion? Na, jedenfalls ganz und gar unrealistisch. Selbst ich, der fast ohne Geld lebt, habe es schwer, es zu 100 Prozent umzusetzen. Wer verzichtet schon gerne auf seine Krankenversicherung, seinen Mobilfunk. Die Blogs hosten sich leider auch nicht kostenlos …

Im Skagen meines allgemein desolaten Gemütszustands spaziere ich jeden Tag hinauf zu Spitze wo sich die Meere der Morgenangst versuchen zu mischen mit den Wassern des Abendmuts. Vergebens. Dieses mein Skagen des desolaten Gemütszustands ist ein dystopischer Ort. Am Ostmeer des Muts stehen alte Betonbunker, sieht man die Tanker auf dem Weg zu fremden Häfen, Mut und Aufbruch, uralte Bunker, die im Sand versinken, die seit bald einem Jahrhundert keinen Krieg mehr gesehen haben und an deren Wänden sich Tang verfängt, Einsiedlerkrebse verlassen ihre zu klein gewordenen Muscheln und schlüpfen in alte Getränkedosen, toter Fisch, Netz und Strandgut, die See ist blaugrün. Eine gerade Linie nordwärts zeichnet sich ab. Beide Wasser züngeln. Links die kalte, salzhaltige Nordsee. Nordwestwind wirbelt Sandwolken über die Meerzunge, vernebelt die Sicht. Schemenhaft fahren von Pferden gezogene Touristenkutschen so weit es geht über einen festgefahrenen Weg durch die Dünen. Die Menschen steigen aus, frösteln, schießen ihr Foto, gehen zurück zur Kutsche, die sie zum Infozentrum bringt. Ansichtskartenkauf und Leckeis. Ich verloren da draußen.

Der Abendmut, muss ich sagen, ist vorzüglich. Ein wirklicher und echter und wahrhaftiger und kraft spendender Mut. Er bringt Weitsicht. Er teilt den Nebel. Er macht den Beobachter in mir zum Akteur. Jaja, der Abendmut dieser Tage ist wirklich etwas Feines.

Ich bin zwei Öltanks. (*)

Zwei Ichs überlagern sich in mir. Das kann ich nicht erklären. Ich lebe in Spaltung.

* Der Satz fiel mir ein, weil ich kürzlich mit der Bahn am Dorf Gensingen in Rheinhessen vorbei fuhr. Damals in den atomar damoklesken 1980er Jahren gab es ein großes Öltankgebilde am Ortsrand, auf dem der Schriftzug „Ich bin zwei Öltanks“ zu lesen war. Damals wunderte ich mich. Heute denke ich nach.

Ich hatte auf feddit.de mal eine Übersicht begonnen zu Communitys von Städten (D). Zu diesem Zeitpunkt waren nahezu alle Städte-Communitys auf feddit.de, nur einige wenige auf anderen Instanzen. Hier mal ein Update:

Außerhalb von feddit.de gibt es die folgenden Communitys (weiterhin oder neu):

• Augsburg !augsburg@feddit.org
• Berlin !berlin@feddit.org !berlin@lemmy.world
• Bochum !bochum@feddit.org
• Bonn !bonn!bonn@feddit.org
• Braunschweig !braunschweig@feddit.org Braunschweig Weststadt !bsweststadt@feddit.org
• Bremen !bremen@feddit.org !bremen@discuss.tchncs.de
• Chemnitz !chemnitz@feddit.org
• Dresden !dresden@feddit.org
• Duisburg !duisburg@feddit.org
• Gelsenkirchen !gelsenkirchen@discuss.tchncs.de
• Hamburg !hamburg@feddit.org
• Heidelberg !heidelberg@feddit.org
• Karlsruhe !karlsruhe!karlsruhe@feddit.org
• Kassel !kassel@discuss.tchncs.de
• Koblenz !koblenz@toast.ooo
• Köln !cologne@feddit.org
• Kiel !kiel@discuss.tchncs.de
• Leipzig !leipzig@lemmy.ca
• Magdeburg !magdeburg@feddit.org
• München !munich@discuss.tchncs.de
• Münster !muenster@lemmy.world
• Nürnberg !noris@discuss.tchncs.de
• Oldenburg !oldenburg@discuss.tchncs.de
• Ostwestfalen-Lippe !owl@feddit.org
• Stuttgart !stuttgart@feddit.org
• Tübingen !tuebingen@lemmy.world
• Ulm !ulm@lemmy.ml
• Wuppertal !wuppertal@feddit.org

Diese sind noch bzw. nur auf feddit.de:

• Aachen !aachen@feddit.de
• Bielefeld !bielefeld@feddit.de
• Bissendorf !bissendorf@feddit.de
• Burghausen !burghausen@feddit.de
• Chemnitz !chemnitz@feddit.de
• Darmstadt !darmstadt@feddit.de
• Dortmund !dortmund@feddit.de
• Düsseldorf !duesseldorf@feddit.de
• Frankfurt am Main !frankfurt@feddit.de
• Freiburg !freiburg@feddit.de
• Göttingen !goettingen@feddit.de
• Hanau !hanau@feddit.de
• Hannover !hannover@feddit.de
• Hechingen !hechingen@feddit.de
• Jena !jena@feddit.de
• Krefeld !krefeld@feddit.de
• Lübeck !luebeck@feddit.de
• Mainz !mainz@feddit.de
• Mannheim !mannheim@feddit.de
• Offenbach !offenbach@feddit.de
• Osnabrück !osnabrueck@feddit.de
• Ravensburg !ravensburg@feddit.de
• Rostock !rostock@feddit.de
• Trier !trier@feddit.de
• Wiesbaden !wiesbaden@feddit.de

Falls welche vergessen wurden bzw. wenn neue eröffnet werden, gerne ergänzen, danke!

📍 Update 10.3.2025

@hamishcampbell@mastodon.social recently made a statement that got me thinking about our place in the open social web, and the direction it's going.

He says to @deadsuperhero@social.wedistribute.org and @evan@cosocial.ca re: SXSW

> #FediverseHouse this feels like an irrelevant echo chamber, I really miss the grassroots #DIY that built this space in the first place. This #maistreaming is too much noise vs signal... currently the grassroots #DIY space is a hollow shell

(two posts combined)

That immediately got me on edge as someone new to ActivityPub in 2024. Does this mean I'm "mainstream", and somehow "bad"?

Mainstream adoption is good and a step in the right direction. I personally think ActivityPub isn't ready for general mainstream consumption, but we as a group are rapidly closing the gap and I'd much rather continue building momentum instead of waiting for the opportune moment.

Here's the hot take that I was going to originally write, but thought came off as too combative:

> It sounds like you feel like ActivityPub development only counts when you're toiling away in obscurity.

As someone who's hacking away on a platform that hasn't been "mainstream" for over a decade (forum/BBS software), I bristle at the notion that what I do doesn't count as grassroots or DIY. You don't have to be the perpetual underdog to do good in the world.

I might be wrong, but it sounds like Hamish feels like big players are coming in and taking the ball away... that big players' clout and presence takes away from the attention that smaller DIY projects receive.

Maybe... but if the fediverse is 100x larger with a big player, and they take 99% of the eyeballs, have they really taken anything away from you?

I've decided to make some significant changes in my digital life. I've taken the plunge and am rooting out most US-based services from my usage list. This includes canceling all my streaming subscriptions, putting my Reddit account in cold storage, and deleting my Twitter accounts. Additionally, I'm in the process of removing my presence from Meta platforms. This shift is part of my effort to simplify and re-evaluate my online habits and dependencies.

One of the primary reasons for this change is the importance of bolstering the EU economy. By supporting European companies and services, I believe we can foster innovation and growth within our own region. This not only strengthens our economic independence but also encourages the development of solutions tailored to our specific needs and values.

In my exploration of EU-based alternatives, I've found that while they may be slightly more expensive, they often offer superior technology and usability. The focus on quality, privacy, and user experience in many European products aligns with my personal values and expectations. By investing in these solutions, I'm not only supporting local businesses but also benefiting from advanced and reliable services.

This transition is about more than just personal preference; it's about contributing to a stronger, more self-sufficient European digital landscape. I'm excited to continue discovering and integrating more EU-based services into my daily life.

Despite the costs and effort needed to make this change, I would like to encourage and motivate everyone else considering doing the same. It will undoubtedly be tough for a while, but if we push forward together, it will be better for all of us in the end. Let's support each other in this journey towards a more independent and innovative digital future.